Im Sommer 2003 führte uns unsere "Clubtour" nach Laubach im Vogelsber zum Lichterfest. Station machten wir an diesem Wochenende bei Manfred Becher im Landgasthof Solmer Hof.
Manfred machte uns auf den 14 Tage später stattfinden Oldtimer GP in Schotten aufmerksam.
Da ich sowas noch nicht gesehen hatte beschlossen wir kurzfristig uns dieses Spektakel nicht entgehen zu lassen. Also nix wie hin. Zelt und Penntüte aufs Moped geschnallt und wieder ab zum Vogelsberg. Bei unserer Ankunft Freitags gegen 15 Uhr war schon die Hölle los. Zelt aufbauen und dann nix wie auf den Bock die Strecke abfahren (ging noch, da der Schottenring ja ein Stadtkurs ist und erst Freitag-Nacht endgültig gesperrt wurde), natürlich nach den Regeln der StVO! Anschließend - ab ins Fahrerlager - hier wirbelte alles wie in einem Ameisenhaufen. Wohnwagen, Vorzelte, Zelte aufbauen, Motorräder abladen, polieren, probefahren, schrauben, Benzingespräche ...
Samstag morgen ausschlafen? Nicht dran zu denken - der Zeltplatz an der Reithalle liegt direkt unterhalb des Fahrerlagers - um 7 wurden wir durch das erste Knattern aus den wildesten Träumen gerissen. Gegen 1/4 nach 8 starteten die Trainingsläufe - also fix gefrühstückt und rasch zur Rennstrecke.
Wer jetzt meint (so wie ich), die alten Schätzchen werden wie rohe Eier behandelt und das ganze ist ein Schaulaufen ... Pustekuchen - die Fahrer lassen es richtig knacken. Es machte einen heiden Spaß zuzusehen.
Die absolute Krönung waren für mich die Gespanne - nach dem ersten Trainingslauf kribbelte es in Händen, Füßen und im ...: "ICH WILL DAS AUCH MAL PROBIEREN!!!!"
Sonntag morgen hörte ich die Ansage, daß in der Mittagspause "Taxifahrten" durchgeführt werden. Da das Kribbeln immer noch nicht nachgelassen hatte flitzte ich sofort zur Anmeldung und erhaschte tatsächlich noch ein Ticket für 2 Runden - JUBEL!
Mein Fahrer war Horst Tramsen mit seiner BMW-Kneeler. Dabei ist es passiert - der Virus hat mich gepackt - einfach ein geniales Gefühl 6 cm über dem Asphalt zu fliegen, die Fliehkräfte zu spüren und sich ihnen entgegen zu stellen. Nach den viel zu kurzen 2 Runden stieg ich ab und hatte nur noch einen Wunsch - MEHR DAVON!
Viel Überzeugungsarbeit hatt ich allerdings nicht zu leisten, denn auch Manni hatte sich infiziert. Nach einigem suchen erstanden wir im Spätsommer 2004 dieses 51/3 BMW-Gespann.